Diese Portwein-Zwetschken sind mir in Porto (in Portugal) von Freunden als Nachspeise serviert worden – und ich musste natürlich sofort (!) das Rezept erfragen.
Die Mengenangaben waren zwar ein bisschen vage, aber das war egal, weil wenn man Rotwein und Portwein und Zucker und Gewürze und Zwetschken und Walnüsse kombiniert, dann kann ja fast nur etwas Gutes dabei herauskommen. So, wie wenn man bei uns Apfelkompott kocht: da wiegt man ja auch nicht die Äpfel und den Zucker und misst das Wasser ab, sondern man “macht einfach” und kostet zwischendurch, ob eh alles passt.
Man braucht auf jeden Fall ein Glas Portwein, ca. 1/2 Liter Rotwein, ein bisschen Balsamico Essig, Zucker, Zimtstangen, Gewürznelken, Ingwerpulver, Zitronenschale und gleich viele Walnusshälften wie Zwetschken. Diesmal hab ich 9 Zwetschken gemacht.
Man gibt alle Zutaten (ausser den Zwetschken und den Walnüssen) in einen grossen Topf und lässt die Flüssigkeit langsam auf ca. die Hälfte einkochen – beziehungsweise so lange, bis sie eine Konsistenz hat, bei der man sich vorstellen kann, dass man sie als Sauce neben seiner Portwein Zwetschke auf dem Teller haben will.
Das nächste Foto ist recht schlecht, weil ich es einfach nur schnell mit einem Mobiltelefon gemacht hab – es war schon spät und deswegen war es auch viel zu dunkel zum “richtigen” Fotografieren. Jaja, Ausreden, ich weiss, aber egal, ich zeig es trotzdem her, weil ich es ja nur wegen der kleinen Bläschen gemacht hab, die beim Einkochen der Flüssigkeit eben genau so aussehen sollten: Man will keine grossen Blasen aber auch nicht keine Blasen, sondern genau solche Bläschen wie auf dem schlechten Foto →
Während die Flüssigkeit kocht, kann man die Zwetschken vorbereiten. Im Original-Rezept heisst es zwar, dass man die Sauce 1-2 Tage vor dem Einlegen der Zwetschen einkochen sollte, aber ich hab nicht ganz verstanden, warum genau. Vielleicht, damit die Gewürze noch besser einziehen können ?
Ich bin dafür auf jeden Fall zu ungeduldig, und mache deswegen gleich in jede Zwetschke auf der Seite einen Schnitt und tausche klammheimlich den Kern mit einer Walnusshälfte aus. →
Und damit mir niemand vorzeitig auf die Schliche kommt, mach ich jede Zwetschke mit einem Zahnstocher wieder zu. Das sieht doch fast so aus wie vorher, oder ? →
Falls man den gewürzten Wein schon 1-2 Tage vorher vorbereitet hat, diesen wieder soweit leicht erhitzen, dass wieder diese kleinen Bläschen sichtbar sind. Dann die Zwetschen einlegen, den Herd abschalten und abkühlen lassen. Ich hab es beim Kochen diesmal etwas übertrieben (man sieht viel zu grosse Blasen!), weil ich mir gedacht hab, dass ich die Zwetschen dann vielleicht im Glas für die Ewigkeit aufbewahren könnte, aber es löst sich ziemlich schnell die Haut von den Zwetschken, wenn man da so macht. Ausserdem “halten” sich die Zwetschen eh nie lang, weil sie so gut sind! →
Wenn die Zwetschen abgekühlt sind, mit Sauce auf Tellern servieren (oder in einem verschliessbaren Glas im Kühlschrank aufbewahren) →
- 1/2 Liter Rotwein (eventuell mehr)
- 1/8 Liter Portwein
- Zucker nach Geschmack (ich hab mit ca. 100 g begonnen und dann noch nachgesüsst)
- 2 Zimtstangen
- 5 Gewürznelken
- Schale von 1/4 Zitrone, dünn und ohne weisse Haut von der Zitrone geschnitten
- 1 TL Ingwerpulver
- 2-3 EL Weinessig
- 9 Zwetschken
- 9 halbe Walnusskerne
- Für die Sauce alle Zutaten ausser den Zwetschken und den Walnusskernen in einen Topf geben. Bei sehr leichter Hitze auf ca. die Hälfte reduzieren. Dabei sollte die Flüssigkeit nicht kochen, sondern nur ganz leicht sieden. Die Sauce kosten und nach Geschmack mehr Zucker oder Gewürze dazugeben.
- In der Zwischenzeit die Zwetschken vorbereiten: Mit einem kleinen Messer auf einer Seite einen Schlitz machen. Den Kern herausnehmen und mit einer Walnusshälfte ersetzten. Die Zwetschen mit einem Zahnstocher wieder verschliessen.
- Wenn die Sauce auf die gewünschte Konsistenz eingekocht ist, die Zwetschen in den Topf auf dem Herd geben. Wieder erhitzen und warten, bis die Flüssigkeit wieder zu sieden anfängt. Sobald man kleine Bläschen sieht, den Topf vom Herd nehmen und alles auskühlen lassen.
- Auf Tellern servieren. Wer will, gibt etwas geschlagenes Schlagobers dazu oder auch eine Kugel Vanilleeis.
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I was once given these Plums in Port as a dessert when I was visiting friends in Porto (in Portugal) – and of course I had to ask for the recipe immediately.
The recipe I was given was a little vague, and I think it doesn’t really matter too much because if you have red wine and sugar and spices and plums it’s going to taste good no matter what you do. Think about it like making stewed apple: you wouldn’t weigh the apples or the sugar, you’d just add a bit of sugar and a bit of apple and a bit of water and, trusting your instincts, adjust to taste while it cooks.
In any case here are the quantities that I used:
Ingredients
- 500 ml red wine
- 125 ml port wine
- sugar to taste (I started with 1/2 cup and added more later)
- 2 cinnamon sticks
- 5 cloves
- rind of 1/4 lemon, without the white pith
- 1 t ginger powder
- 2-3 T balsamic vinegar
- 9 plums
- 9 walnut halves
Instructions
- Mix all ingredients but the plums and walnuts in a pot. Put onto very low heat until small bubbles start to appear on the surface (see the first photo with boiling liquid without the plums). Continue to cook on low, reducing the liquid to roughly half the amount, until it is as thick as you want it to be (imagine it on a plate next to the plums). While it reduces, taste occasionally and add more spices or sugar if you like.
- In the meantime prepare the plums. Take a small knife and slice one side of the plum open, from stem to base. Remove the stone and replace it with a half walnut. Close the plum and fix with a toothpick (see photo). Repeat for all plums.
- Once the sauce is ready, add the plums and continue to heat until simmering. (On the second photo above with the plums in boiling liquid, they are actually boiling too much – there should be fewer bubbles.) When small bubbles start to appear on the surface, remove from the heat and leave to cool.
- Place the cooled plums on serving plates and add some of the sauce. If you like you could serve them with whipped cream or vanilla ice cream.
- Store uneaten plums in a jar in the refrigerator. Their lifetime will depend on the amount of sugar, but they’re so good that we usually eat them all well before they have a chance to go bad.