In der letzten Zeit bin ich öfter mal über den Toast Hawaii (Wikipedia) gestolpert. Sei es in einem Online-Kommentar, einem Artikel über eine kulinarische Zeitreise oder (zufälligerweise, ehrlich !) durch das Lied des deutschen Liedermachers Alexander Marcus mit seinem Hawaii Toast Song (ich versteh das Lied zwar nicht ganz, aber zumindest kommt in der Lyrik auch die Anleitung zum Toast-Hawaii-Machen vor).
Und dann hab ich mich gefragt: Warum um alles in der Welt gibt es keinen Toast Austria !?
Warum hat Hawaii einen eigenen Toast (obwohl der ja eigentlich deutsch ist), und Österreich nicht ? Das darf doch nicht sein !
Ich hab das Internet nach “Toast Austria” durchforstet, aber ohne viel Erfolg. Es gibt zwar Toasts mit hierzulande üblichem Schwarzbrot, aber die heissen dann einfach Schwarzbrot-Toast, oder Bauern-Toast oder so irgendwie in dieser Richtung.
So, jetzt ging es ans Überlegen:
wie könnte so ein Toast Austria gestaltet sein ?
Was soll aussen sein, was innen ?
Was ist typisch für Österreich ?
Was gibt es als Beilage ?
… Heureka! Knödel ! Viel österreichischer gehts nicht, oder ? Mit Bergkäse im “Toastbrot” ! Und mit Emmentaler als Fülle ! Und was gibt es zur Bretteljause ? Eingelegte Gurken und eingelegte Pfefferoni. Natürlich. Und die kommen dann dazu zum Toast Austria, jawoll !
Und so ist langsam der Plan für mein Rezept für meinen ersten Toast Austria entstanden ! 🙂
E
Als “Brot” hab ich mir folgendes ausgedacht: ich mach so etwas wie den Teig aus dem meine Mutter manchmal kleine gebratene Kaspressknödel macht: Eine Knödelmasse mit gekochten Kartoffeln, gerösteten Zwiebeln und Bergkäse, weil es soll ja österreichisch werden, da will man ja mit Üppigkeit nicht sparen ! Und die Petersilie darf auch nicht fehlen, weil die ist bei vielen traditionellen österreichischen Gerichten mit von der Partie. Diese Knödelmasse wird dann im Backofen zum “Toastbrot” gebacken.
Und nein, dieser Toast is keine Kleinigkeit für zarte Mägen, dieser Toast hat österreichische Qualität. Auch wenn er vielleicht aussehen mag, wie ein kleiner Snack für Zwischendurch, sei man hier gewarnt: dieser Toast is ganz sicher eine Hauptmahlzeit ! Und vielleicht benötigt man nachher ein kleines Nickerchen.
Also auf gehts ! Zwiebel schneiden und rösten, … →
… die Petersilie fein hacken, … →
… die gekochten Kartoffel grob reiben, … →
… den Bergkäse in sehr kleine Würfel schneiden (ca. 1/2 cm) … →
… und Semmelwürfel (= Knödelbrot), Ei, geröstete Zwiebel, Kartoffel, Petersilie, Salz und Pfeffer in einer Schüssel gut mischen. Nach und nach Wasser dazugeben, bis die Masse eine Konsistenz hat, die gut zusammen hält →
Die Knödelmasse auf einem Blech ca. 1 cm hoch so verteilen, dass man später Stücke in der gewünschten Grösse für das “Toastbrot” daraus schneiden kann . Bei 180° C auf mittlerer Schiene ca. 25 Minuten goldbraun backen →
Das gebackene “Toastbrot” in quadratische Stücke schneiden. Falls das “Toastbrot” schon etwas abgekühlt sein sollte, die Scheiben zuerst einzeln in den Toaster geben und bei zugeklapptem Toaster erhitzen, sodass später die Innenseite des Toasts auch schön heiss ist. Wenn beide “Toastscheiben” gut heiss sind, auf die eine Scheibe zwei Scheiben Emmentaler-Käse legen (ja, es soll üppig sein) und die zweite Scheibe drauflegen. Noch solange bei mittlerer Hitze im Toaster lassen, bis der Käse zwischen den Scheiben gut geschmolzen ist.
Mit Ketchup, eingelegter Gurke und eingelegtem Pfefferoni (und natürlich einer kleinen Fahne, um die Geburt von Toast Austria zu feiern) servieren →
Mahlzeit !
Und ja, eh klar, so richtig österreichisch wird es wahrscheinlich erst, wenn auch noch irgendwo ein Stück Tier dabei ist, aber das gibt es bei mir einfach nicht – und somit auch nicht bei Toast Austria !
- 150 g Semmelwürfel (= Knödelbrot)
- 1 kleine Zwiebel
- 200 g gekochte Kartoffel, geschält
- ca. 3 Stiele Petersilie (1 EL gehackt)
- 40 g Bergkäse (optional andere Käsesorten verwenden)
- 1/2 TL Salz
- Pfeffer nach Geschmack
- ca. 100 ml Wasser
- Öl
- 4 Scheiben Emmentaler (optional andere Käsesorten verwenden)
- zum Servieren: eingelegte kleine Gurken, eingelegte Pfefferoni und Ketchup, 1 kleine Österreich-Fahne (optional 😉 ).
- Backofen auf 180° C vorheizen.
- Backblech mit Backpapier auslegen.
- Zwiebel klein schneiden und in etwas Öl goldbraun anbraten. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.
- Gekochte Kartoffel grob in eine grosse Schüssel reiben.
- Petersilie klein hacken und zu den Kartoffeln geben.
- Bergkäse in ca. 1/2 cm kleine Würfel schneiden und dazugeben.
- Semmelwürfel und abgekühlte geröstete Zwiebeln untermischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Das Ei in die Schüssel schlagen, die Hälfte des Wassers dazugeben. Alles gut vermengen und für ein paar Minuten durchziehen lassen. Nach und nach den Rest des Wassers beimengen, bis die Masse eine Konsistenz hat, die zusammen hält, wenn man eine Kugel daraus formt.
- Die Masse auf einem Backblech so verteilen und ca. 1 cm dick festdrücken, sodass man später Stücke in der gewünschten Grösse für das "Toastbrot" daraus schneiden kann.
- Bei 180° C auf mittlerer Schiene ca. 25 Minuten goldbraun backen.
- Das gebackene "Toastbrot" in quadratische Stücke schneiden. Falls das "Toastbrot" schon etwas abgekühlt sein sollte, die Scheiben für einen Toast zuerst einzeln in den Toaster geben und erhitzen, damit später die Innenseite des Toasts auch schön heiss ist. Wenn beide "Toastscheiben" gut heiss sind, auf die erste Scheibe zwei Scheiben Emmentaler-Käse legen und die zweite Scheibe drauflegen. Noch solange bei mittlerer Hitze im Toaster lassen, bis der Käse zwischen den Scheiben gut geschmolzen ist. Für den zweiten Toast ebenso verfahren.
- Mit Ketchup, eingelegter Gurke und eingelegtem Pfefferoni servieren.
*
I recently came across Toast Hawaii (Hawaiian Toasted Sandwich) on several occasions – once in an online comment, once in an article about culinary time travel, and once (accidentally!) the somewhat strange Hawaii Toast Song by the German songwriter Alexander Marcus, where the lyrics tell you how to make Toast Hawaii.
Here I should probably mention that the term toast in Austria (that’s the German word for it – a loan-word from English) refers to a toasted sandwich – two slices of white bread filled with ham and cheese, toasted in a panini press. If you leave out the ham, it is called cheese toast.
I searched the internet for the term Toast Austria, to see if someone had made a specifically Austrian toasted sandwich, but without much success. I did find references to Austrian toasted sandwiches, but they just meant using dark Austrian rye bread with the usual (ham and cheese) filling – these are usually called Schwarzbrottoast or Bauerntoast (Dark Bread Toasted Sandwich or Farmer’s Toasted Sandwich).
Being confronted with Toast Hawaii several times, I began wondering, “why on earth there is no Toast Austria!?” Why does Hawaii get to have a toasted sandwich named after it (albeit a German toasted sandwich), and not Austria? This simply shouldn’t be.
I had to start thinking about how a real Toast Austria could be made. How should it look outside, what should be inside? What is really typical for Austria? What would be served with it ?
And then it dawned on me! Knödel, dumplings! You can not get much more Austrian than that, right? Add some local raw milk cheese to the Knödel dough, shape it into “bread”, bake, slice. Take two slices, fill with Emmentaler cheese, and put in the panini press, done!
As for the sides – a traditional Austrian afternoon snack is a Brettljause (consisting of rye bread with salt-cured meats, dried sausages, sometimes cheese). This is typically served with pickled peppers and gherkins, so this will be served with my Toast Austria, yes! A plan was slowly taking shape…
My mother has a dumpling recipe that uses boiled potatoes, fried onions, small cubes of raw milk cheese, some parsley and salt and pepper, so I decided to use this dough, baked in the oven, to use as “bread”.
The resulting Toast Austria is not for the weak of will or stomach. It has true Austrian food qualities: it looks small, but by golly does it fill you up (even if you’re very hungry), and you should really leave time for a little nap afterwards.
Ingredients
- 150 g dried white bread, cut into cubes of about 1 cm side length (it is best to cut the bread into cubes when it is stale but not completely dried out yet)
- 1 small onion
- 200 g boiled potatoes, peeled
- 1 T parsley, finely chopped
- 40 g Bergkäse (a fairly hard cheese made traditionally with raw milk in mountainous regions of Austria, Switzerland and Germany. If you can’t get Austrian Bergkäse look for a Swiss Appenzeller or Gruyere, or something similar)
- 1/2 t salt
- pepper to taste
- about 100 ml water
- oil
- 4 slices of Emmentaler cheese (optionally replace with another kind of cheese)
- To serve: small pickled cucumbers, pickled peppers, tomato sauce, and a small Austrian flag (optional ;))
Instructions
- Preheat the oven to 180° C.
- Line a baking tray with baking paper.
- Finely chop the onion and fry in a little oil until golden brown. Set aside and let cool.
- Grate the boiled potatoes into a large bowl.
- Cut the raw milk cheese into 1/2 cm cubes and add to the potatoes.
- Mix in the bread cubes, cooled-down onions. Add salt and pepper.
- Break in an egg and add half of the water. Mix well, then leave for a few minutes to allow the breadcrumbs time to soak up the liquids. Slowly add more water until the mixture reaches a consistency where you can form a ball of dough in your hand that holds itself together.
- Spread the mix evenly onto the baking tray. With wet hands press down to 1 cm thickness in a roughly rectangular shape (see photo above), making sure you will be able to cut 4 square pieces later on.
- Bake at 180° C on the middle rack for around 25 minutes, until golden brown on top.
- Cut into 4 square pieces while still hot – this is the ‘bread’.
- Heat up your panini press (medium heat). If the ‘bread’ has cooled down, warm it back up using the panini press before filling with cheese.
- To make a single Toast Austria, place a piece of ‘bread’ in the panini press, add two slices of Emmentaler cheese on top, and cover with a second piece of ‘bread’. Close the panini press and toast until the Emmentaler cheese has melted.
- Repeat for the second Toast Austria.
- Serve with ketchup, small pickled cucumbers and pickled peppers. If you want to join the celebration of the birth of Toast Austria, feel free to place a little Austrian flag on top.
Notes
The amounts given make 2 Toast Austria toasted sandwiches, i.e. 4 slices of ‘toast bread’ about 11 cm square and 1 cm thick.