Auf dieses Rezept hier bin ich wieder einmal ganz besonders stolz, weil ich es mehr oder weniger selbst entwickelt habe. Es hat alles mit einem grossen Glas voll mit fertigem Rote-Rüben-Salat begonnen. Ich hab mir das Glas nicht wirklich wegen des Inhalts besorgt (ja, der Rote-Rüben-Salat ist zwar durchaus essbar, aber trotzdem ein bisschen unter meiner Hobbyköchin-Würde), sondern weil es wieder einmal Bedarf für ein grosses Glas mit Schraubverschluss zum Aufbewahren von Lebensmitteln gegeben hat. Nachdem ich nicht gerne noch essbare Lebensmittel wegwerfe, hab ich mich an den folgenden Tagen zu einigen Portionen Rote-Rüben-Salat-aus-dem-Glas herabgelassen, aber mit jedem Mal zugegebenermassen ein bisschen widerwilliger.
Während meiner Nachforschungen zu meinem veganen Kimchi bin ich auf der Website von Maangchi auf allerlei Rezepte für Pancakes gestossen. Pancakes, also Pfannkuchen, gibt es in Österreich zum Beispiel in Form von Palatschinken oder Kaiserschmarrn, aber das Besondere an den koreanischen Pfannkuchen von Maangchi ist, dass der Teig nur aus Mehl und Wasser besteht, und zwar zu gleichen Teilen. Und auf einen Teil Teig kommt ein Teil von … was auch immer man in die Pfannkuchen mischen möchte (in kleingeschnittener Form): Kimchi, Lauch, Karotten, Frühlingszwiebel, Paprika, Chili, Kohl … und so weiter und so fort.
Während ich also wieder einmal vor einer kleinen Schüssel voll mit diesem fertigen Rote-Rüben-Salat gesessen bin, sind mir plötzlich die koreanischen Pancakes eingefallen und ich hab mir gedacht, wenn man so gut wie jedes Gemüse in diese Pancakes “einbauen” kann, warum sollte ich diesen armen Roten Rüben, die ja auch schon einen langen Weg hinter sich haben, nicht noch eine letzte Chance zum Brillieren geben ?
Gedacht, getan !
Normalerweise kommt in selbst gemachten Rote-Rüben-Salat etwas Kümmel und frisch geriebener Kren, also hab ich diese beiden Gewürze auch für meine Pancakes verwendet: der Kümmel kommt gleich in den Teig, und der Kren wird am Schluss frisch gerieben über die Pancakes gestreut. Ich muss sagen, ich war selbst ganz überrascht von dem grossartigen Geschmackserlebnis ! Die Roten Rüben selbst sind ein wenig süss, aber gleichzeitig auch leicht säuerlich durch den Essig im Salat. Dadurch, dass keine Eier und keine Milch verwendet werden, ist diese Art von Pfannkuchen aussen herrlich knusprig und innen noch etwas weich. Und als visuelles Plus ändert sich die Farbe der Roten Rüben beim Zubereiten dieser Pancakes ständig, von dunkel bis hell bis wiederum dunkel leuchtend. 🙂
Das Rezept könnte einfacher nicht sein: 1 Tasse Rote Rüben (aus dem Glas, abgetropft und die restliche Flüssigkeit abgepresst), 1/2 Tasse Mehl, 1/2 Tasse Wasser, 1 TL Kümmel, 1/8 TL Salz, frisch geriebener Kren. Diese Pancakes sind wirklich im Handumdrehen zubereitet und sind sowohl geschmacklich wie auch optisch meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes !
Die Roten Rüben in kleine Stifte bzw. Stückchen schneiden (maximal 2-3 mm breit, davon hängt dann die Dicke der Pancakes ab) →
Rote Rüben in eine Schüssel geben und Mehl und Wasser dazugeben. Mit Kümmel und Salz würzen und alles nur so lange vermischen, bis keine “Mehl-Nester” mehr vorhanden sind →
In eine beschichtete Pfanne ca. 1 TL Öl geben und die Pfanne auf mittlerer Hitze heiss werden lassen. Sobald die Pfanne heiss ist, 1/4 der Masse mit einer Spachtel gut verteilen und so flach wie möglich in eine runde From drücken (ca. 4 mm dick, mit einem Durchmesser von ca. 16 cm). Ich persönlich mache lieber mehrere kleine Pancakes, weil diese leichter zu wenden sind ! →
Nachdem man die Masse gut verteilt hat und sie schon ein bisschen fest geworden ist, seitlich noch etwas Öl zugeben und den Pfannkuchen in der Pfanne etwas bewegen, damit das Öl unter den Pfannkuchen kommt, damit der Pfannkuchen auch schön knusprig wird.
Sobald der Pfannkuchen auf der Unterseite schon etwas knusprig ist, Pfannkuchen wenden und auch auf der zweiten Seite knusprig braten. Bei Bedarf etwas mehr Öl beigeben bzw. öfter wenden, damit der Pfannkuchen auf beiden Seiten gleichmässig knusprig wird.
Gleich aus der Pfanne auf einen Teller geben, mit frischem Kren bestreuen und servieren (will man mehrere Pancakes auf einmal servieren, kann man diese im vorgeheizten Backrohr warm halten) →
Wer zufällig gerade Kresse oder junge Radieschen-Sprossen zu Hause kann, kann damit noch ein paar farbliche Akzente setzen. Radieschen-Sprossen passen meiner Meinung nach wirklich gut, weil die jungen Stiele teilweise auch dieselbe hübsche rote Farbe zeigen wie die Pancakes selbst →
Und ich finde diese Pancakes schmecken am besten, wenn man sie gleich mit den Fingern isst !
- 1 Tasse Rote-Rüben-Salat aus dem Glas (ca. 170 g), abgetropft und restliche Flüssigkeit etwas abgepresst
- 1/2 Tasse Wasser (125 g)
- 1/2 Tasse Mehl (80 g)
- 1 TL Kümmel
- 1/8 TL Salz
- Öl zum Braten
- frisch geriebener Kren (nach Bedarf)
- optional frisch geschnittene Kresse oder Radieschen-Sprossen zum Dekorieren.
- Rote Rüben in kleine Stifte bzw. Stückchen schneiden (maximal 2-3 mm breit, davon hängt dann die Dicke der Pancakes ab).
- Rote Rüben in eine Schüssel geben und Mehl, Wasser, Kümmel und Salz dazugeben. Nur so lange vermischen, bis keine "Mehl-Nester" mehr vorhanden sind.
- In eine beschichtete Pfanne ca. 1 TL Öl geben und die Pfanne auf mittlerer Hitze heiss werden lassen. Sobald die Pfanne heiss ist, 1/4 der Masse in die Mitte der Pfanne geben und mit einer Spachtel verteilen und so flach wie möglich in eine runde Form drücken (ca. 4 mm dick, mit einem Durchmesser von ca. 16 cm). Nachdem man die Masse gut verteilt hat und sie schon ein bisschen fest geworden ist, seitlich noch etwas Öl zugeben und den Pfannkuchen in der Pfanne etwas bewegen, damit das Öl unter den Pfannkuchen kommt, damit der Pfannkuchen auch schön knusprig wird.
- Sobald der Pfannkuchen auf der Unterseite schon etwas knusprig ist, Pfannkuchen wenden und auch auf der zweiten Seite knusprig braten. Bei Bedarf etwas mehr Öl beigeben bzw. öfter wenden, damit der Pfannkuchen auf beiden Seiten gleichmässig knusprig wird.
- Gleich aus der Pfanne auf einen Teller geben, mit frischem Kren bestreuen, optional mit Kresse oder Radieschen-Sprossen dekorieren und servieren (will man mehrere Pancakes auf einmal servieren, kann man diese im vorgeheizten Backrohr warm halten).
- Die Pancakes schmecken am besten, wenn man sie gleich mit den Fingern isst, ehrlich ! 🙂
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I am quite proud of this recipe, as I more or less invented it myself. It all started when I bought a huge amount of pickled beetroot slices – I didn’t actually buy it for the beetroot itself, but rather for the glass jar it came in. I like cooking with raw beetroot, but I’m not much of a fan of store bought pickled beetroot like this; but it would’ve felt bad just to throw it out, so I resigned myself to coming up with ways of using it up.
While doing research for my vegan Kimchi, I came across Maangchi’s recipes for Korean pancakes, which are made of equal measures of flour, water, and finely chopped kimchi and/or mixed fresh vegetables such as leeks, spring onions, bell peppers, chilis, kale, and so on. We have a kind of pancake in Austrian cuisine as well – they’re called Palatschinken or Kaiserschmarrn, and are made using eggs, milk, and flour, usually served with a savoury or sweet filling.
So, at one point, when I was thoroughly sick of eating pickled beetroot slices, I found myself thinking – if you can use basically any vegetable in Korean pancakes (even fermented vegetables like kimchi), then perhaps they could also be made using beetroot slices. So I tried it out, replacing all the vegetables and kimchi with pickled beetroot slices, chopped up finely – and it worked extremely well! The taste is delicious: the beetroot is slightly sweet, but at the same time acidic from the vinegar they are pickled in. And like the original Korean pancakes, they have a great texture – crispy on the outside and still a bit soft in the inside. And the color “beets” everything ! 😉
As an added bonus, you need almost no time at all to prepare them !
Notes
This recipe makes 4 small pancakes with a diameter of ~16 cm. You could also make 2 larger pancakes (with a diameter of ~24 cm), but I find that smaller pancakes are easier to flip.
Ingredients
- 1 c pickled beetroot (170 g), drained and pressed to remove as much liquid as possible
- 1/2 c water (125 g)
- 1/2 c flour (80 g)
- 1 t cumin
- 1/8 t salt
- oil for frying
- freshly grated horseradish
- optional fresh cress or radish sprouts for decoration
Instructions
- Finely chop the beetroot into thin sticks, 2-3 mm wide (this determines the thickness of the pancake).
- Place beetroot into a bowl and add water, flour, cumin and salt. Mix until barely combined and you can no longer see any pockets of unmixed flour.
- Add 1 t of oil to a non-stick pan on medium heat. Once hot, place 1/4 of the dough into the center of the pan and use a spatula to spread it out and flatten it into a disk around 4 mm thick and 16 cm in diameter.
- Once the dough starts to harden a little bit, pour a little more oil around the edges and slide the pancake around so that the oil is distributed underneath it (this will make it crispier).
- When the pancake is crispy on the bottom side, flip it and fry until the other side also turns crispy. Add a little more oil if needed and/or flip a few more times so that both sides are equally crispy.
- Serve garnished with freshly grated horseradish. Optionally, add fresh cress or radish sprouts on the top. The pancakes should ideally be served immediately after cooking (for maximum crispiness), but if you want to cook a few and serve them all at the same time, keep them warm in a preheated oven.
- For best taste, eat them with your fingers! 🙂