Vor einiger Zeit hat mich ein Freund gefragt, womit ich denn eigentlich meine Messer schleife, und aus diesem Grund hab ich mich zu diesem Blogeintrag hier entschlossen, weil ich mir gedacht hab, dass die Beantwortung dieser Frage ja auch für Andere interessant sein könnte. Und nachdem mein letzter Eintrag von Messern und dergleichen gehandelt hat, ist jetzt auch endlich die Zeit gekommen, mein Schärf-Geheimnis preiszugeben. 😉
Mit Wetzsteinen gibt es bei mir generell einen kleinen Haken: ich hab sowohl bei meiner Mutter als auch bei meiner Grossmutter immer zugesehen, wie die beiden jeweils mit ihrem kleinen Wetzstein (so an die 12 cm lang und vielleicht 3 cm breit, mit einer rauhen und einer feinen Seite) ihre Messer geschärft haben. Ich hab dabei aber nie wirklich verstanden, in welchem Winkel man das Messer genau halten muss, in wie grossen oder kleinen runden Drehbewegungen man das Messer über den Wetzstein führen muss, im oder gegen den Uhrzeigersinn, oder vielleicht sogar beides ? Ich habs einfach nie richtig gelernt, und nachdem mir das mit dem Wetzstein zu kompliziert erschienen ist, hab ich mir einfach einen runden Wetzstab besorgt.
Ich hab dann jahrelang mit diesem runden Wetzstab versucht, meine Messer zu schärfen, aber leider nur mit recht mässigem Erfolg. Ich war zwar mit der Zeit schon richtig schnell beim Messer-Wetzen, und ich bin mir dann auch immer sehr gut dabei vorgekommen, aber im Endeffekt hat die Schärfe dann gerade mal für einmal Kochen gereicht.
Eines Tages hab ich mich dann im Geschäft Messerkönig im 15. Bezirk in Wien (unbezahlte Werbung, siehe letzter Blogeintrag) zu meinem Schleif-Problem beraten lassen. Also, das Gespräch ging in etwa so:
Ich: “Ich hätte gerne etwas zum Messer Schleifen, ich hab aber keine Ahnung von Schleifsteinen und weiss auch nicht wie man damit umgeht.”
Verkäufer: “Vergiss das mit Schleifsteinen, ich hab was viel Besseres für Dich, weil damit kann wirklich Jeder Alles Schleifen !”
Und seitdem bin ich stolze Besitzerin eines Spyderco Tri-Angle Sharpmaker (Partnerschaftslink) ! 😄
Das komplette Set besteht aus:
- zwei mal zwei dreieckigen Keramik-Schleifstäben (ein Paar schwarz = grob, ein Paar weiss = fein)
- einem Kunststoffständer für diese Schleifstäbe
- zwei dünnen Metallstangen, die als Handschutz dienen
- einer DVD mit einem Video, das genau erklärt, wie und wofür man dieses Schleifgerät genau verwenden kann.
Am Foto unten hab ich (fast) alles, was ich damit regelmässig schleife, dazugelegt: ein grosses Messer, ein kleines Messer, ein Zackenmesser (also ein Messer mit Wellenschliff, und ja, das geht !), einen Gemüseschäler, eine Schere, und das Tourniermesser hab ich hier vergessen, aber das kann man mit dem Gerät natürlich auch schleifen.
Das Video auf der DVD zeigt noch viel mehr, was man damit schleifen kann, zum Beispiel eine Axt, oder eine Rasierklinge, einen Meissel, Holzschnitzmesser, Schraubenschlüssel, Kabelschneider – die Liste ist lang und geht sogar bis hin zu Zahnarztinstrumenten, Dart-Pfeilen und anderen lustigen Dingen.
Für Interessierte gibt es das Video von der DVD auch auf Youtube (in vier Teilen und auf Englisch):
- Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=GB0r6GvESGg
- Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=fP9Uc3ZM24Y
- Teil 3: https://www.youtube.com/watch?v=wAu1b9N4oC0
- Teil 4: https://www.youtube.com/watch?v=HB1iw4iFUqA
In den Videos wird genau gezeigt, wie das Schleifgerät funktioniert. Im Prinzip hält man das Messer vertikal (also Messerrücken oben, Messerschneide unten) und zieht es so an den Schleifstäben entlang. Man verwendet immer zuerst die spitze, dann die flache Seite des Schleifstabes, und man fängt mit den gröberen Schleifstäben an (schwarz) und wechselt dann zu den feineren Schleifstäben (weiss).
Je nachdem auf welcher Seite der Plastikhalterung man die Schleifstäbe hineinsteckt, ergibt sich so ein Winkel von entweder 30° oder 40° Grad zwischen Messer und Schleifstab. 30° Grad bedeutet, der Winkel ist spitzer, das Messer wird noch schärfer als bei 40° Grad, aber die Schärfe hält nicht ganz so lange an. Will ich also weniger oft schleifen, dann nehm ich 40° Grad, will ich ein super scharfes Messer und es ist mir egal, wenn ich öfter schleifen muss, dann nehm ich 30° Grad →
Hier gibts noch ein Bild vom Schleifen meines Gemüseschälers: mit der spitzen Seite des Schleifstabes schleift man von der nicht flachen Seite der Gemüseschälers her, danach nimmt man die flache Seite des Schleifstabes und schleift damit die flache Seite des Gemüseschälers, alles klar ? Fall nicht, dann bitte die Videos auf Youtube ansehen ! 😉 →
Also, generell bin ich wirklich sehr zufrieden mit der Schleif-Lösung meines Schleif-Problems !
Den einzigen kleinen Mangel, den ich bei diesem Produkt sehe, liegt nicht in der Funktion, sondern in der Art und Weise, wie ich das Gerät wegpacken soll: die dünnen Stangen zum Handschutz sollen dabei die zuvor in die Halterung gelegten Schleifstäbe niederdrücken und somit fixieren, und das funktioniert zwar, aber man tut sich danach manchmal schwer, diese Handschutzstangen wieder aus der Halterung herauszubekommen →
Aus diesem Grund leg ich meistens alles nur recht salopp übereinander … →
… und klapp schnell den Deckel drauf, bevor irgendwas von der Halterung wieder herunterpurzelt →
Aber, trotz der (notwendigen ?) saloppen Wegpack-Methode, kann und will ich dieses Schleifgerät mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Vielleicht werden ja dadurch weitere Schleif-Probleme gelöst ? 😉
Und hier gibts nochmal den Link zum Messerkönig in Wien. Falls jemand nicht dorthin kommen kann, bzw. falls jemand dieses Schleifgerät nicht im lokalen Handel bekommen kann, dann gibt es hier nochmal den Partnerschaftslink zum Spyderco Tri-Angle Sharpmaker auf Amazon: