Die Idee zu diesem Rezept basiert auf dem Rezept für Yamatoimo Nori Nuggets aus dem Buch Shojin Ryori: The Art of Japanese Vegetarian Cuisine (Partnerschaftslink) von Danny Chu:
So wie auch das Rezept für Spargel mit Walnuss-Miso-Dressing aus demselben Buch, das ich in meinem vorhergehenden Blogeintrag vorgestellt hab, ist diese Kleinigkeit als Teil einer ganzen Mahlzeit gedacht, kann aber meiner Meinung nach ruhig auch als Vorspeise serviert werden.
Ich hab vor einiger Zeit Yamatoimo ( oder auch Chinesische Yam) in einem Geschäft entdeckt und prompt erstanden, um das Originalrezept auszuprobieren. Ich muss jedoch gestehen, dass mich der Geschmack nicht wirklich überzeugt hat: Auf Wikipedia ist zu lesen, dass Yamatoimo stärkehältig ist und fad schmeckt, und dem muss ich leider voll und ganz zustimmen !
Nachdem das exotische Gemüse bei uns doch eher selten zu finden und auch nicht ganz billig ist, hab ich mir überlegt, es mit etwas zu ersetzen, das in unseren Breitengraden leicht zu bekommen ist, und so ist mein Rezept für Kartoffel-Nori-Röllchen entstanden. Ich hab die Art und Weise, wie die Röllchen gemacht werden ein wenig vom Originalrezept abgeändert, weil ich pro Rolle weniger Noriblatt haben will (sonst wird es leicht zäh) und weil ich die Röllchen insgesamt kleiner haben möchte.
Bei meinem ersten Test hab ich eine Kartoffel gleich roh gerieben und verwendet (so wie das im Originalrezept mit der Yam gemacht wird), aber das hat nicht wirklich gut geklappt, weil dann (durch zu wenig Stärke) beim Frittieren Einiges an den Seiten der Röllchen herausfällt, bzw. dehnt sich die geriebene rohe Kartoffel beim Frittieren noch soweit aus, dass die Röllchen teilweise aufplatzen und das Innere der Röllchen bleibt noch etwas roh. Also, es bleibt bei vorgekochten Kartoffeln ! Am besten ist es, wenn die Kartoffeln schon am Vortag gekocht und bis zur Verarbeitung im Kühlschrank aufbewahrt werden, dann sind sie recht gut zu Reiben (kocht man sie am selben Tag, sollten sie zumindest gut abgekühlt sein !).
Pro Noriblatt braucht man 80 g gekochte Kartoffeln, das entspricht in etwa einer mittelgrossen Kartoffel (d.h. am Bild oben ist eigentlich eine Kartoffel zu viel drauf – aber besser eine zu viel, als eine zu wenig, richtig ?). Für zusätzlichen Geschmack gibt es bei mir diesmal die Blätter von einem Zweiglein Zitronenverbene und ein paar Blätter Minze. Natürlich kann man hier kreativ werden und nach Lust und Laune andere Kräuter bzw. Gewürze verwenden !
Das Noriblatt parallel zur etwas kürzeren Seite in 4 Streifen schneiden. Ein Blatt ist ca. 20,5 cm x 19 cm – also ein Streifen ist dann ca. 5,125 cm breit und immer noch 19 cm lang 😉 →
Zum Herstellen der kleinen Rollen ist es zwar hilfreich, wenn man eine Sushimatte besitzt, es geht aber auch ohne, ich habs ausprobiert. Die Kartoffel schälen und fein reiben und 20 g davon auf der unteren Hälfte eines Noriblatt-Streifens gleichmässig verteilen →
Die Kartoffeln nach Geschmack salzen und die frischen Kräuter (am Foto unten sind es Zitronenverbeneblätter) darauf verteilen →
Mit Hilfe der Sushimatte (wie gesagt, es geht auch ohne !) den Noristreifen aufrollen →
Zum Versiegeln der Rolle den oberen Rand des Streifens (bzw. eventuell auch die Rolle selbst) mit Wasser befeuchten … →
… und die Rolle fertig aufrollen, dasselbe mit den restlichen drei Streifen wiederholen →
Mit einem scharfen Messer (oder einer scharfen Schere) jede Rolle in jeweils 6 gleich grosse Stücke schneiden →
Vor dem Frittieren noch die Dipping Sauce vorbereiten: dazu 1 EL helle Sojasauce mit 1 EL Reisessig vermischen →
Die Röllchen portionsweise in heissem Öl frittieren, auf Küchenpapier abtropfen lassen und gemeinsam mit der Dippingsauce servieren →
- 1 Noriblatt
- 80 g gekochte Kartoffel (am besten am Vortag gekocht und im Kühlschrank aufbewahrt, oder zumindest gut abgekühlt, dann geht das Reiben leichter !)
- Salz
- Kräuter nach Wahl, z.B. Zitronenverbene, Minze etc.
- Öl zum Frittieren
- Sushimatte (= hilfreich, es geht aber auch ohne)
- FÜR DIE DIPPING SAUCE:
- 1 EL helle Sojasauce
- 1 EL Reisessig (ersatzweise anderer Essig)
- Gekochte Kartoffel schälen, fein reiben und beiseite stellen.
- Das Noriblatt parallel zur kürzeren Seite in 4 Streifen schneiden.
- Einen Streifen quer vor sich hinlegen, auf der unteren Hälfte des Streifens 20 g geriebene Kartoffel gleichmässig verteilen und nach Geschmack salzen.
- Auf die geriebene Karoffel nun Kräuter der Wahl gleichmässig verteilen.
- Mit Hilfe der Sushimatte den Streifen aufrollen und dabei zum Versiegeln der Rolle den oberen Rand des Streifens (bzw. eventuell auch die Rolle selbst) mit Wasser befeuchten. Man hat nun eine dünne lange Rolle.
- Schritt 3-5 mit den restlichen drei Noriblattstreifen wiederholen.
- Mit einem scharfen Messer (oder einer scharfen Schere) jede Rolle in jeweils 6 gleich grosse Stücke schneiden.
- Für die Dipping Sauce Sojasauce mit Reisessig vermischen und beiseite stellen.
- In einem Topf Öl zum Frittieren erhitzen und die kleinen Röllchen portionsweise frittieren und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Auf kleine Teller aufteilen und mit der Dipping Sauce servieren.