Flammkuchen scheint im Moment eine wahre Rennaissance zu erleben, und man kommt eigentlich nicht daran vorbei. Also hab ich mir gedacht, ich muss so einen Flammkuchen doch selbst einmal ausprobieren !
Wenn man allerdings nach passenden Rezepten sucht, findet man bald heraus, dass der Begriff Flammkuchen sehr dehnbar ist: Manche Rezepte verwenden nur Weizenmehl, andere wiederum mischen auch etwas Roggenmehl dazu. Manchmal wird Hefe dazugegeben, manchmal aber auch nicht. Das Verhältnis zwischen Mehl und Wasser kann auch recht unterschiedlich ausfallen. Und für den Belag scheint die mögliche Zutatenliste endlos zu sein.
Auf Wikipedia kann man über einige regionale Unterschiede nachlesen. Dort steht auch: “Flammkuchen wurden früher vor dem Brot im Holzbackofen gebacken, um die erste starke Hitze auszunutzen. Sie waren außerdem ein Behelf, um die Temperatur des Ofens einzuschätzen.”
Und bei diesem Satz wird sofort klar, dass Flammkuchen – oder zumindest so etwas ähnliches – ziemlich sicher überall dort gebacken wurden, wo auch Brot hergestellt wurde – und deswegen gibt es wahrscheinlich auch so viele Varianten davon.
Ich war jetzt natürlich neugierig und wollte testen, wie denn jetzt genau der Unterschied zwischen einem Teig mit und einem Teig ohne Hefe schmeckt. Also hab ich zwei Teige mit genau derselben Menge Mehl, Wasser, Öl und Salz zubereitet, aber bei einem davon hab ich etwas Trockenhefe dazugegeben (ja, beim linken, richtig !) →
Für den Belag hab ich mich für einen mageren Frischkäse entschieden (nachdem Crème fraîche bei Flammkuchen recht üblich zu sein scheint, aber so etwas gerade nicht zu Hause war) – das schmeckt auch richtig gut und ist nicht ganz so kalorienreich →
Dazu gibts noch Tomaten, Zwiebelringe, frischen Rosmarin, Luffa (weil gerade in Saison und im Kühlschrank) und Chrysanthemen (weil… siehe Luffa) →
Und vom Vortag gibt es auch noch einen kleinen Rest intensiven Ziegenkäse →
Nachdem der eine Teig mit der Hefe gut aufgegangen ist und der zweite Teig dieselbe Zeit zum Rasten gewährt bekommen hat, die beiden Testobjekte ca. 2 mm dick ausrollen, … →
… und die Ränder mit Olivenöl bestreichen →
Dann kann der Spass mit dem Belegen beginnen: Zuerst den Frischkäse gut verteilen →
Dann gibt es links Tomaten, Zwiebelringe und Rosmarin (und ich hab auch noch ein bisschen geriebenen Gouda dazu geschummelt, falls es einem aufmerksamen Auge nicht entgangen sein sollte). Und rechts gibt es in Scheiben geschnittene Luffa, Chrysanthemenblätter und -stängel und den Ziegenkäse. Gewürzt hab ich ganz einfach mit Salz, Pfeffer und Flockenpaprika.
Im sehr heissen Backofen (240° C) die beiden Flammkuchen für circa 10 Minuten backen →
Man kann die Flammkuchen dann vor dem Servieren freundlicherweise entweder mit einem Pizzaschneider oder einem scharfen Messer vorab in kleinere Stücke zerteilen. Weil, nachdem der Boden so dünn und knusprig ist, ist ihm mit einem herkömmlichen Besteckmesser kaum beizukommen.
Und nun endlich zum Resultat von meinem kleinen Experiment:
Optisch sehen die beiden Flammkuchenböden eigentlich gleich aus. Der Flammkuchen mit Hefe war beim Hineinbeissen ein ganz klein wenig luftiger, aber eigentlich so unwesentlich, dass ich die Frage nach “mit oder ohne Hefe ?” mit einem herzhaft wienerischen “wurscht” beantworten würde.
Und als kleines Plus gibt es hier noch ein später entstandenes Silvester-Foto, bei dem ich vor dem Backen aus dem ausgerollten Teig (ohne Hefe) kleine Kreise ausgestochen hab. Bei diesen Mini-Flammkuchen sind folgende Zutaten in unterschiedlicher Kombination zum Einsatz gekommen:
- Frischkäse – Oliven – Zwiebelringe – getrocknete Tomaten – Paprikapaste – geriebener Gouda
- Chilli – Pfeffer – Kräuter der Provence – Rosmarin – Mohn
→
- 200 g Mehl
- ca. 100 ml Wasser (die exakte Menge hängt vom Mehl ab)
- 2-3 EL Öl (ich nehme Olivenöl)
- 1 Prise Salz
- 1 TL Trockenhefe (optional)
- Für den Belag: alles was einem einfällt ! Was mir diesmal eingefallen ist: 1 Becher Frischkäse (aus Mangel an Crème fraîche), 1 Tomate, eine Zwiebel, frischer Rosmarin, eine halbe Luffa, eine Handvoll Chrysanthemen, Ziegenkäse und Salz und Pfeffer.
- Ofen auf 240°C vorheizen.
- Ein Backblech mit Backpapier belegen.
- Aus Mehl, Wasser, Öl, Salz - und optional Hefe - einen seidig glatten Teig kneten. Am besten eine Küchenmaschine mit Knethaken dazu verwenden. Die Mengenangaben können leicht variieren, weil jedes Mehl ein wenig anders sein kann.
- Wenn der Teig mit Hefe gemacht wird, diesen zugedeckt solange an einem warmen Ort rasten lassen, bis sich das Volumen in etwa verdoppelt hat. Wenn der Teig keine Hefe enthält, diesen trotzdem für ca. 10 Minuten rasten lassen.
- Den Teig mit einem Nudelholz auf einer bemehlten Oberfläche ca. 2mm dünn ausrollen.
- Den ausgerollten Teig auf das Backblech legen und die Ränder mit Öl bestreichen (oder beträufeln).
- Den Belag gleichmässig auf dem Teig verteilen.
- Den Flammkuchen für ca. 10 Minuten auf mittlerer Schiene backen, bis der Rand schön goldbraun ist.
- Vor dem Servieren mit einem Pizzaschneider oder einem scharfen Messer in kleinere Portionen verteilen, die man gut in eine Hand nehmen kann.
- Geniessen !
Wenn man den Teig nicht ganz so dünn ausrollt, dann bekommt man mit derselben Teigmenge eine dünne Pizza für ein rechteckiges Backblech (vorausgesetzt, man verwendet Hefe).
*
Tarte Flambée seems to be everywhere at the moment: there are a lot of different recipes and the supermarkets have been selling ready made dough for a while now. So I thought I should give it a try and make one myself.
However, while researching recipes, I soon discovered that the term “Flammkuchen” (German for Tarte Flambée) seems to apply to many different things. Some recipes use only wheat flour, some add a bit of rye flour. Sometimes yeast is added, sometimes not. The relationship between the amount of water and the amount of flour varies a lot. And the list of possible toppings is endless.
On Wikipedia you can read about the different types of tarte flambée, and about its origin and about standard toppings. The article also says “A tarte flambée would be used to test the heat of their wood-fired ovens. At the peak of its temperature, the oven would also have the ideal conditions in which to bake a tarte flambée.”
I think this sentence makes it clear that tarte flambée – or at least something similar – has probably been made everywhere where people were baking bread – and that’s why there are so many different variations of it.
Of course I was curious what the difference between a dough with and without yeast would be, or if you would even notice. So I made two batches using the same amount of flour, water, oil and salt in each, but to one of the doughs I added a little bit of yeast. The batch with the yeast I let rise in a warm place until the volume of the dough was roughly doubled. The other dough, without the yeast, was left to rest for about the same amount of time.
After baking I could finally come to a conclusion with my little experiment:
Both the doughs looked pretty much the same. And when tasting both tartes flambée one after the other, I found the one with yeast just a little bit less dense and a little bit more fluffy. But the difference was so small, that if someone would ask if they should make it with or without yeast, I would say something like “whatever”.
Ingredients
- 200 g flour
- c. 100 ml water
- 2-3 T oil (I used olive oil) + extra oil for brushing
- 1 pinch of salt
- 1 t dried yeast (optional)
For the topping: really anything that you can think of! What I thought of this time:
- 1 c cottage cheese (because I did not have crème fraîche at home)
- 1 tomato, cut into slices
- 1 onion, cut into rings
- fresh rosemary
- 1/2 luffa
- 1 hand full of chrysanthemum greens
- 1 hand full of intense goat cheese
- salt and pepper
For New Years Eve I made some mini tartes flambée by cutting the rolled out dough into rings before baking. The toppings followed two base recipes:
- fresh cheese – olives – onion rings – dried tomatoes – paprika paste – grated gouda
- chilli – pepper – herbes of the provence – dried rosemary – poppy seeds
and I used varying quantities of each when preparing each mini tarte flambée.
Instructions
- Preheat the oven to 240° C.
- Line a baking try with baking paper.
- Mix flour, water, oil and salt and knead well until you have a silky dough.
- If you are using yeast, put the dough into a bowl, cover it and leave to rise in a warm place until the volume is roughly doubled. If you are not using yeast in your dough, you should let the dough rest for at least 10 minutes.
- Put flour onto your working surface and roll out the dough with a rolling pin, 2 mm thick.
- Transfer to the baking tray and brush the edges with some oil.
- Spread the toppings ingredients evenly over the dough.
- Place into the oven on the middle rack and bake for about 10 minutes, until the edges have turned a nice brown color.
- Before serving it, using a pizza cutter or a sharp knife cut the tarte flambée into smaller pieces that can be easily held in one hand.
- Enjoy!